Geschichte
Die Anfänge
Gegründet wurde der Landesverband am 30. April 1947 durch Marie-Luise Gräfin Leutrum, die von Anfang an großen Wert darauf legte, einen selbständigen und unabhängigen Frauenverband aufzubauen. Die satzungsgemäßen Aufgaben des Verbandes umfassen die Bildungsarbeit und die Interessenvertretung für Frauen und Familien im ländlichen Raum. Gräfin Leutrum war keineswegs die typische Adelsdame, wie man vielleicht vermuten könnte, wenn man nur ihren Titel hört.
Geboren im Jahr 1905, war sie eine der ersten Frauen in Deutschland, die ein landwirtschaftliches Studium in Hohenheim aufnahm und dieses erfolgreich mit einem Diplom abschloss. Auch nach ihrer Heirat beschränkte sie sich nicht auf die damals üblichen drei K’s – Kinder, Küche und Kirche. Stattdessen setzte sie sich engagiert für die Weiterbildung von Frauen im ländlichen Raum ein und legte damit den Grundstein für den LandFrauenverband, wie wir ihn heute kennen.
In die Fläche
Der nächste bedeutende Schritt in der Verbreitung von Gräfin Leutrums Idee war die Gründung von Kreisverbänden. So wurde 1967 der Kreisverband Nürtingen ins Leben gerufen, dem unser Ortsverein heute angehört. Inspiriert von dieser Entwicklung und motiviert durch die Vision der Gräfin, beschlossen die Frauen aus Beuren und Balzholz, bald darauf einen eigenen Ortsverein für ihre Gemeinden zu gründen.
Zur ersten Vorsitzenden wurde Maria Jenz gewählt, die den Verein für neun Jahre leitete. Ihr folgte die damals 39-jährige Doris Schnerring, die den Verein 29 Jahre lang prägte und ihn in dieser Zeit zu einem der mitgliederstärksten Vereine des Verbandes machte. Im Jahr 2005 übergab Doris Schnerring die Vereinsführung an Adelheid Oswald. Von 2011 bis 2023 leitete Christel Gneiting den Verein, bevor Jutta Gluiber 2023 zur Vorsitzenden gewählt wurde.
Heute arbeitet der Vorstand in einem zehnköpfigen Team daran, die Interessen der Vereinsmitglieder zu vertreten und ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten.
50-jähriges Jubiläum
Was vor 50 Jahren begann, wurde am Palmsonntag, dem 9. April 2017, in der festlich geschmückten Kelter in Beuren groß gefeiert. Jutta Hartmann blickte auf 50 Jahre Vereinsgeschichte zurück – von der Gründung durch zehn mutige Frauen bis hin zu einem aktiven Verein mit 102 Mitgliedern.
Frau Dr. Beate Arman vom Landesverband Stuttgart hob die wichtige Rolle der Landfrauenvereine in der heutigen Gesellschaft hervor und ehrte drei der Gründungsmitglieder. Zum Abschluss dankte die Vorsitzende allen Gästen und Helfern, die zum Gelingen der Feier beigetragen haben.
Heute ist der Landfrauenverein durch vielfältige Aktivitäten wie Backaktionen, den Osterbrunnen und die Bewirtung bei Ortsfesten bekannt. Auch die Spendenbereitschaft der Mitglieder ist bemerkenswert: So wurden unter anderem ein Krankenbett, eine Chororgel und Unterstützung für den Tafelladen gespendet.
Die Worte der Gründerin Marie-Luise Gräfin Leutrum bleiben dabei immer aktuell: »Die Vereine werden das sein, was wir aus ihnen machen, und je mehr sich lebendig beteiligen, desto fruchtbarer wird es für alle sein.«
Die Zukunft
Die Zukunft des LandFrauenvereins liegt in der Anpassung an die sich wandelnden Bedürfnisse der ländlichen Gesellschaft. Um weiterhin relevant und attraktiv zu bleiben, wird der Verein verstärkt auf moderne Bildungsangebote und digitale Vernetzungsmöglichkeiten setzen.
Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und soziale Gerechtigkeit werden zukünftig eine zentrale Rolle in der Arbeit des Vereins spielen. Gleichzeitig bleibt die Förderung von Gemeinschaft und Zusammenhalt ein wesentliches Ziel, um den sozialen Austausch und die gegenseitige Unterstützung in den ländlichen Regionen zu stärken.
Die LandFrauen wollen auch in Zukunft eine starke Stimme für die Belange von Frauen im ländlichen Raum sein und durch innovative Projekte und Programme die Lebensqualität vor Ort weiter verbessern.
Der LandFrauenVerein wird weiterhin ein Ort sein, an dem Tradition und Fortschritt miteinander verbunden werden, um eine lebenswerte Zukunft für alle Generationen zu gestalten und den ländlichen Raum aktiv mitzugestalten.